21.7 - 28.7.2001 Aufenthalt: Helsinki
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Jetzt gilt es aber langsam ernst. Wir verliessen den asiatischen Raum gestern Abend und befinden uns bereits wieder in Deutschland. Aber nach Hause wollen wir noch (lange) nicht. Zuerst gehts noch in den kühlen Norden ...

Der Flughafen von Frankfurt präsentierte sich etwa gleich wie anfangs Mai, als wir unsere Reise begannen. Es war früh morgens und die Sonne ging auf. Nur sind wir dieses Mal fast am Ende der Reise :-(

Knapp 5 Stunden mussten wir am Flughafen rumsitzen, stehen, laufen, warten, was auch immer. Und dies nach dem langen Flug von Hong Kong und ohne richtig geschlafen zu haben. Wir waren recht froh, als wir endlich den Weiterflug antreten konnten.

Ach ja, da war noch ein Deutscher am Exchange - Stand, welcher verzweifelt versuchte, seinen übriggebliebenen 2000 Lire in DM zu wechseln :-) Armer Irrer ...

Wir hingegen kämpften mit ganz anderen Problemen. Von wegen kühlem Norden. Wir waren beide nassgeschwitzt, bis wir in unserem Hostel angekommen waren. Obwohl wir nicht mal so viel laufen mussten, es war gut 27 Grad warm ...

Also, zuerst unter die Dusche und danach im T-Shirt und kurzen Hosen die Stadt etwas besichtigen. Der Schirm blieb natürlich zu Hause, es war ja schliesslich schönes Wetter. Eine gute Stunde später bereuten wir die Entscheidung bereits und wir wurden wieder verregnet :-(

"Hey, ich bin zwar noch mega klein und werde von meiner Mama gefüttert, aber mit Käppli und Sonnenbrille sehe ich jetzt schon recht cool aus, nicht ?"

Eigentlich wie in jeder Stadt betätigten wir uns etwas kulturell, buchten eine Stadtbesichtigung beim "Hop on / off" und konnten so während eines ganzen Tages die Tour an jeder Haltestelle unterbrechen und wieder aufspringen.

Die Domkirche präsentierte sich wunderschön vor dem blauen Himmel. Bis jetzt haben wir sie nur von aussen betrachtet, vielleicht riskieren wir während der Woche mal noch einen Blick ins Innere.

Am Sonntag um 20 Uhr trafen wir ein bekanntes Gesicht am Bahnhof. Nicht ganz zufällig, wir hatten per SMS schliesslich alles planen können.

"Welcome to Helsinki, Dimi."

Der Junge hat ja für eine Woche fast mehr Gepäck dabei als wir für die ganzen drei Monate :-) Ober er wohl etwas zu trinken mitgebracht hat ?

Schon der erste Abend wurde ganz amüsant. Obwohl die alkoholischen Getränke wegen den Steuern massiv teurer sind, die Dame links im Bild hatte definitiv eins über den Durst getrunken. Sie sprach zwar kein Wort En / De, labberte und schrie dafür auf Finnisch in aller Lautstärke rum und suchte den Kontakt zu uns.

Wir liessen Sie eine Weile in Ihrem Element und ignorierten Sie einfach. Doch nach einer Weile ging Sie uns deftig auf den Sack und wir zogen Leine.

 

Helsinki ist ganz nett, die Einheimischen sind sehr freundlich, hilfsbereit und gesprächig. Die Stadt ist sauber, abgesehen von den Toiletten. Die sind etwa im gleichen Zustand wie diejenigen von Australien oder Hong Kong :-(
Am Montag war easy & relax - Tag. Wir begannen unsere Tour in dem gutbevölkerten Stadtpark (arbeitet hier eigentlich auch jemand ?). Mit vereinten Kräften konnten wir eine Parkbank ergattern und dort machten wir es uns zuerst einmal richtig gemütlich.

Wenn Oli gewusst hätte, was wir beide für eine gute Aussicht hatten, wäre er wahrscheinlich nicht so friedlich dagesessen ...

Noch ein paar Jährchen zu Jung, aber auf dem richtigen Weg ... (Nicht Oli, dänk!)

Meine Sandalen waren treue Begleiter. Für 30 sFr. in Amerika gekauft und recht oft getragen :-) Sie mussten bis jetzt zwei mal repariert werden und der nächste Service steht auch schon vor der Türe. Langsam zerlegen sich die Dinger in Einzelteile ... Aber ich hoffe schwer, dass sie bis Freitag Abend durchhhalten, danach landen sie in einem der unzähligen, öffentlichen Abfallbehälter.

Am Abend, als wir für ein Bierchen wieder ins Zentrum walkten, sorgten meine Schuhe für speziellen Fun.

Als wir um 2 Uhr von der Bar in den Club wechseln wollten (da Bar geschlossen), fand einer der Türsteher meine Schuhe nicht so sexy und verweigerte mir den Zutritt. Oli und Dimi amüsierten sich köstlich und ich musste den Rest des Abends Unmengen von Spott und Gelächter über mich ergehen lassen.

Beim nächsten Mal werde ich in langen Hosen, unbedrucktem Shirt (hm, hab ich noch sowas im Koffer ?), ohne Bag, mit edleren Schuhen, frisch rasiert und mit nem grossen Nötchen Trinkgeld in der Hand in den Club reingehen. Mal schauen, ob's dann klappt und wer zuletzt lacht ...

Da eigentlich alles geschlossen war, machten wir es uns zu Hause vor dem Hostel gemütlich und tranken noch "etwas" Bacardi / Cola ...

Es war schon lange Hell und der Cola - Vorrat des Restaurants verschwunden, sodass wir zu Seven-Up umsteigen mussten ... Um 5 Uhr brachen wir die Übung ab, nahmen ein Alkaselzer zur "Schadensbegrenzung" und legten uns aufs Ohr. Wir haben ja schliesslich noch die ganze Woche vor uns und so müssen wir ja nicht gleich zu Beginn der Woche über die Schnur hauen :-)

So gegen Mittag waren wir wieder eingermassen munter und hatten enorm durst.

Ich entschied mich für einen Orangensaft - Redbull - Milch - Mix, genau in dieser Reihenfolge. "Vitamine", "Flügel" und etwas für "müde Männer" konnte nicht schaden und prompt fühlten wir uns danach viel besser.

Am Hafen assen wir noch etwas Renntier mit Kartoffelstock und Konfitüre und danach fühlte ich mich wieder richtig wohl ...

Einer unserer liebsten Aufenthaltsorte war der Stadtpark. Stundenlang sassen wir auf den Bänkli, lagen in der Wiese oder liefen im Park herum.

Besonders Freude hatten wir auch an den beiden Glace - Verkäuferinnen, welche den ganzen Tag im Park rumkurvten :-)

An einem der unzähligen Strände führte eine Entenmutter die vier Jungen spazieren. Unsere Anwesenheit schien die Familie nicht wirklich zu stören.

Die Strände von Helsinki sind nicht weniger schön als diejenigen von Italien oder Frankreich. Das Wetter war wunderschön und warm. So, wie es immer sein sollte.

Wir erfuhren von einem "Local", dass es hier seit 4 Wochen so schön und das alles eine absolute Ausnahme sei. Den letzten so schönen Sommer hätten sie vor 5 Jahren gehabt ... Tja, es geht halt nichts über eine gehörige Portion Wetterglück !

Girls hatte es "unmengen". Am Strand, in der Stadt, im Park, der Disco, überall waren die sehr oft blonden Vertreter der weiblichen Nation.

Das Girl, sorry, Mädchen, in der Mitte feierte den 17.ten Geburstag und schlenderte mit den beiden Kolleginen durch den Park. Sie hatte etwas Mühe mit stehen und klammerte sich so an die beiden Kolleginnen.

Wir wunderten uns immer, wiso die meisten Girls im Park entweder unter 18 oder über 30 waren.

Aber ist eigentlich völlig logisch. Unter 18 können Sie nicht ins Pub / Disco und über 30 haben Sie einen "Gaggeli" im Schlepptau und sind auf dem Heimweg :-(

Ok, wir machten uns auf die Suche, nach irgendwelchen Pubs oder so. Und prompt fand Oli ein Irish Pub. Es war gestossen voll, sowohl das Pub als auch die einzelnen Leute.

Der nicht-mehr-ganz-muntere Junge auf dem Foto quatschte dauernd die Girls an und ging ihnen auf die Nerven. (Nein, nicht Dimi, der andere ...)

Die Girls waren mehr als erfreut, als Sie darauf so nette Gesellschaft wie uns bekamen :-) Und obwohl schon über 30, frisch geschieden und dreifache Mami, wir fühlten uns hier viel wohler als bei all den Teenies im Park ...

 

Doch auch der Park hatte einen besonderen Reiz. Das Gitarre-Duo suchte dauernd Pärchen und brachte Ihnen ein Ständchen.

So nickte auch dieses Pärchen auf dem Bänkli zum Zeichen, dass das "Ständli" erwünscht sei. Sofort gittarte der Junge los und beide beugten und knieten sich und machten die wildesten Verrenkungen, neben dem Gitarre spielen.

Doch dieses Mal war noch ein dritter Gast anwesend, welcher mit Abstand die besten Verrenkungen machte. Der sturzbetrunkener Kerli war ganz begeistert ab dem Gesang und wollte eigentlich nur gerade stehen und zuhören ...

Ein paar Sekunden später entschied er sich jedoch für ein Nickerchen und legte sich ganz bequem auf das nächste Bänkchen ...

Die Gitarren - Fritzen waren mit Ihrem "Ständchen" zu Ende und hielten dem Pärchen einen Hut hin. Zu unserer endgültigen Belustigung hielten es diese hingegen nicht nötig, das extra für Sie gespielte und mit Kopfnicken bestellte Ständchen zu entlöhnen und so ging das Gitarren - Duo für ein Mal leer aus ...

In dieser Stimmung präsentierte sich uns Helsinki, wenn wir jeweils nach Hause liefen. Und ein Stündchen später ist es draussen Tag ...

"Je kurzer die Nacht, desto länger der Ausgang", sagten wir uns und freuten uns auf den nächsten Tag ...