Tag: 27, 29.5.2001 Aufenthalt: New Orleans
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Liebes Tagebuch, der Tag hat mit lautem Gepolter und das an unserer Türe begonnen. Ein krächzende Stimme schrie: "House keeping" in aller Lautstärke in unser Zimmer, was uns nicht grad zu Begeisterungsstürmen hinriss. Also blieben wir extra noch etwas liegen, es war ja erst kurz nach 9 Uhr. Besonders gut hatten wir beide nicht geschlafen, unser Zimmer befindet sich auf der gleichen Höhe wie die Schnellstrasse, sog. Highway. Und unser Zimmer war wirklich grad neben der doofen Brücke mit dem Verkehr. So hörten wir jedes Tüta in der Nacht, und glaubt mir, es ist wirklich nicht grad wenig los hier in New Orleans..

So etwa ist die Sicht aus unserem kleinen Fenster und da wird einem irgendwie klar, wieso man die ganze Nacht das lästige Hintergrundgeräusch der Fahrzeuge hat.

Also, gute Miene zum bösen Spiel machen, wir schlafen ja schliesslich nicht den ganzen Tag und wenn wir genug müde sind, hören wir den Lärm nicht mehr ...

Unser Tageshit hiess heute: "Mississippi - Dampfer". Und zwar wollten wir auf nen echten Kutter mit Dampfantrieb und nicht auf so ein Spielzeugschiffchen, welches das schöne Rad so zum Plausch, und durch die Strömung angetrieben, mitdrehen lässt.

Der Gipfel aber waren die Schiffe, welche überhaupt kein Rad mehr hatten und doch unter dem Namen "Mississippi - Dampfer" fuhren. Also, immer schön auf der Hut sein, die Ami's schummeln, wo's irgendwie geht !

Die zweistündige Fahrt war sehr angenehm. Obwohl der Himmel recht bewölkt war, drückte die Hitze stark auf die Gegend und auf dem River spürten wir noch etwas von nem kühlen Lüftchen.

Im Hintergrund sehen wir die Spielzeuge der lokalen Öl - Multis. In den vielen hohen Türmen wird mit Öl gepanscht und mit dem Resultat die ganze Gegend beliefert.

Vom River aus konnten wir schön die Skyline von New Orleans beobachten. Sie kann zwar nicht ganz mit New York mithalten, doch beeindruckten uns auch diese Häuser schon stark.

Für uns als Flachhausbewohner ist sowas ja schon etwas speziell, oder ?

Bald waren wir leider wieder zurück am Anlegeplatz und konnten dort noch eine gleiche Susi, wie wir ergatterten, begutachen.

Unser Dampfer hatte am Schluss glaub noch etwas vorigen Druck in den Leitungen und so beglückte er die Passagiere (und den Rest von New Orleans) mit einem mehrminütigen, lautstarken Dampforgelkonzert.

Danach schlenderten wir in grösserem Bogen durch die Stadt und waren auf Entdeckungsreise.

Hier sehen wir die sterblichen Überreste von einem ehemaligen Velo. Ob er sein Rad wohl wiedererkennen wird ? Ich habe mal gehört, dass die Jungs in Amsterdam ganz wild auf Velo's sind, aber die Local's hier können glaub auch ganz gut mithalten ...

Vor diesem Haus hielt jede Pferdekutsche an und die Jungs starrten rüber. Der Local verkündete dann Lauthals, dass Sie hier das älteste Haus der Stadt sehen, gebaut in 1788 ! Es war wirklich nicht mehr ganz auf dem Stand der Dinge, auch das Innenleben sprach Bände.

Der Ausgang war hier wieder voll geil. Wir waren sehr lange in nem Karoke - Schuppen und amüsierten uns ab den verschiedenen Stimmungsmachern mit ganz unterschiedlichen Talenten.

Ein anderer Gast, welcher nicht mehr ganz nüchtern war, stürmte immer wieder auf die Bühne, nahm die Gitarre verkehrt in die Hand und dachte, er sei Marc Knopfler. Die anderen legten dem armen Burschi jeweils die Gitarre richtig in die Hand, dass nicht grad der letzte Gast bemerkte, dass es nicht echt ist :-)

Tja, New Orleans ist sehr zu empfehlen, das Strassen und Nachtleben ist schon von besonderer Art und Bedeutung. So freuten wir uns mega auf den letzten Tag und schliefen friedlich spät ein.