Tag: 29, 31.5.2001 Reise: New Orleans - Los Angeles
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Gäääh, der Tag hat ja enorm schräg begonnen. Nach einer extrem kurzen Nacht packten wir rasant unsere sieben Sachen zusammen und verliessen fast Fluchtartig unser Hotelzimmer. Die Receptionsdame hingegen brauchte dann etwas länger, um die ca. 25 notwendigen Tasten für den Checkout zu drücken und ich stand sicher knapp 10 Minuten enorm doof in de Halle und wartete ungeduldig auf den Final - Wisch. Zum Glück hatte Oli im Zimmer noch via Online - Bewertungsbogen am Fernseher dem Hotel den Status miserabel gegeben (oder was war das Schlechteste ?), sie haben's uns wirklich nochmals bewiesen. Neben dem etwas lärmigen Zimmer, welches halt mal nicht gereinigt wurde, die Remote Control ein Vakuum im Batteriefach hatte, die Towels nur nach einem Call auf die interne Emergency - Nummer auftauchten und der Endpreis mit irgendwelchen, nicht nachvollziehbaren Room Charge und Safegebühren wiedermal auf das Niveau eines Hilton - Hotels gehoben wurde (fast auf jeden Fall.).

Es konnte also nur besser werden. Rauf auf den Highway und alles Richtung Flughafen. Wir waren einigermassen "in Time", d.h. so in ner knappen Stunde sollten wir in der Luft sein. Vorher noch Tanken, den Wagen abgeben, Einchecken, Boarden und abheben ... geht doch, oder ?

Aber natürlich läuft's nicht wie geplant. Unser Car Returnal befand sich leider nicht, wie beschildert, neben dem Flughafen und so hatten wir ein paar Fragen, wo wir unseren Truck zurückgeben konnten.

Mit Fragen fanden wir schliesslich den Weg zum Dollar - Rental und nicht erleichtert drückte ich der unmotivierten Dame die Key's in die Pfoten. Sie schlich wie ein Indianer um den Wagen rum und freute sich bereits sichbar, als sie die Beule an der Türe sah. Leider musste ich Ihre Euphorie etwas bremsen und zeigte mit nem breiten Grinsen auf das "registered" - Kleberchen unmittelbar daneben.

Doch die Madame gab nicht auf und fand prompt heraus, dass wir den Wagen, aus Zeitgründen verständlich, nicht vollgetankt hatten. Und da kam wieder Freude auf. Sie fuchtelte fast unendlich lange mit unserer Bestätigung rum und meinte auf einmal, dass wir den Wagen getankt zurückgeben müssten ... Aaaaahhh, was für ein grausamer Kundenservice !!! Ich hätte Ihr die 20 $ gerne ins Gesicht geklatsch; haben wir nicht für das Auto in den letzten 4 Wochen knapp das Hundertfache hingeblättert ... ?

Also tankte ich auf der anderen Strassenseite die paar Dollar und brachte den Car zurück.

Das Auto war jetzt eigentlich in Ordnung, nur als Sie feststellte, dass wir den Car in Boston gemietet hatten, traf Sie fast der Schlag (leider nicht ganz ...). Sofort ins Hinterzimmer rennen, rumtelefonieren, fragend in der Gegend rumschauen und sich ganz viel Zeit lassen. Sie meinte etwas später, dass Sie eine Bestätigung von Bosten benötige (Bestätigung ? Dass wir einen Wagen bezogen haben ??? Oder dass wir Ihn jetzt zurückgeben wollen ???), und bis Sie den Fax bekomme, dauere es sicher noch 20 Minuten ...

Ok, und wie in aller Welt sollen wir dann in 20 Minuten mit Gepäck zum Flughafen kommen, Einchecken, Gepäckkontrolle und Boarden und das auf einem Flughafen, der uns weder bekannt noch sonderlich klein ist ???

Wir liessen das Tussi also einfach sitzen, verzichteten auf irgendwelche Bestätigungen und Quittungen und wurden mit dem Dollar - Shuttle zum Gate gefahren. Einchecken ging zügig, und so konnten wir sogar noch nen Kaffee mit Gipfeli verspeisen.

Uff, ich war schon ganz geschafft. Von jetzt an schien der Tag ruhiger zu werden.

Dass wir Werner noch die falsche Flugnummer durchgegeben haben, ein paar kreischende Kinder für eine spezielle Stimmung im Flieger sorgten und meine Kopfhörer nur ca. jeden 3.ten Takt der eingestellten Musik übertrugen, ist eigentlich schon gar nicht mehr der Rede wert.

So landeten wir pünklich um 12.30 Ortszeit in Los Angeles und begrüssten freudig unseren wartenden Werner.

Ach ja, Werner ist Ruth's Daddy und wir können freundlicherweise während unserem Aufenthalt in L.A. bei Ihm wohnen.

So sind wir jetzt im südwestlichen Teil von Los Angeles mit Blick auf Meer und Hafen "stationiert". Einfach wunderbar, denkt sich da Oli, und geniesst die Aussicht aufs Meer. Ob er wohl den fetten, lärmigen Highway auf Gesichtshöhe vermissen wird ???

Wir stürzten uns wieder in die Sommerkleidung und machten einen Spaziergang in San Pedro. Viel anderes blieb uns ja nicht übrig, ein Auto haben wir ja (noch) nicht und die Bikes stehen auch erst auf der Wunschliste.

Hier in L.A. ist man ohne Fahrzeug noch etwas Ärmer dran als ein Fisch auf dem Trockenen. Strassentechnisch sind die Kalifornier ja bestens ausgestattet, aber eben, nur für den privaten Verkehr. Öffentliche Verkehrsmittel sind hier so selten wir Tornados über Zürich, Bahn gibt's überhaupt nicht und die Taxis kurven auch nur grad am Airport rum.

Aber was soll's, wir haben Ferien, eine tolle Wohnung, gute Stimmung und einen riesigen Strand vor der Haustüre.

Wir machten also ein paar "Spuren im Sand" am menschenleeren Strand. Zum Baden war es etwas zu windig, und auch die Meerestemperatur kann sich nicht mit derjenigen von Florida messen.

Ganz generell herscht hier ein anderes Klima. Die Luft ist trocken und meistens warm oder heiss. Dies ist schon noch etwas besser Ertragbar als z.B. in Florida oder New Orleans.

So war es mit dem Lüftchen angenehm und grad nicht zu kalt für unsere Touristen - Ausrüstung (kurze Hosen und T-Shirt).

Vom Jachthafen aus sieht man wunderschön auf den Stadtteil, und irgendwo in der Mitte des Bildes, ev. etwas weiter oben auf dem Hügel, sind wir jetzt zu Hause !
Der Hafen ist nicht grad knausrig mit Schiffen bestückt. Überall im ganzen Areal sieht man nur die Masten der Segelschiffe und zwischendurch wieder mal nen Motortucker. Sieht schon einladend aus und lockt für ein Fährtchen ...

Ach ja, da war doch mal der Spruch, dass alle Wege nach Rom führen.

Dies ist jetzt nicht mehr so, denn in mindestens zwei Richtungen stösst man jetzt auf Amerika ! Die ist mit weisser Farbe im Hafen von San Pedro auf dem Boden festgehalten ...

Wir beendeten also unseren Spaziergang mit einem letzten Blick auf den äussersten Teil des Hafenareals, und hörten dann etwas mehr auf die innere Stimme sprich Magen.

Der knurrte schon seit längerer Zeit und das in immer kürzeren Abständen.

Wir fanden also genau ein offenes Restaurant (ist halt nicht mehr so Tourimässig hier, wo an jedem Ecken nen Fastfood steht) und liessen es uns dort gut gehen.

Auch dem angebauten Foodstore statteten wir anschliessend noch ein Besüchli ab und deckten uns mit Getränken, Früchten, Frühstück und ähnlichen ein ...

Am Abend war Werner mit der Freundin noch auf Besuch und wir konnten Ihnen ein paar Fotos von den vergangenen Tagen zeigen. Recht auf dem Hund nach dem abenteuerlichen Reisetag verzogen wir uns mal ins Schlafgemach und schon bald darauf wurde es ruhig in San Pedro ...