4.6 - 7.6.2001 Aufenthalt: San Francisco
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HALT ! Bevor wir Werner's Wohnung verlassen, sollten wir uns für kurze Zeit in Heinzelmännchen verwandeln und unseren Spuren etwas den Gar ausmachen. So wurde Werners Putzschrank gestöbert und die Wohnung etwas auf Vordermann gebracht. Ist noch ganz lustig, wenn man nicht genau versteht, was in den Fläschen so drin ist und wofür sie geeignet sind ... Hoffentlich erkennt Werner seine Wohnung wieder :-)

So musste ich nach der Toiletten - Reinigung feststellen, dass ich nicht nur ne 0815 - Reinigung eines WC's durchgeführt habe, sondern ne komplette HIV - Protection !!!

Die spinnen, die Ami's ...

Etwas später brachten wir unseren etwas handicappten Car (immer noch mit montiertem Reserverad) zurück und tauschten ihn gegen die billigste Rübe, die wir bekommen konnten. Es handelte sich auch diesmal um einen Dodge, aber keinen Van, sondern ne kleinere Gurke. Für 210 $ konnten wir das Ding die ganze Woche mieten; und das schien uns angemessen.

Auf der Reise nach San Francisco sahen wir einen Greyhound - Bus, welchen wir zuerst auch buchen wollten. Aber das Fräulein von der Auskunft war so speziell unfreundlich und desinteressiert, sodass wir die Aktion "Frisco by Bus" fahren liessen.

N.B. Auch der Flieger war mit 200$ / Person etwas gar teuer und so entschieden wir uns für die Autofahrt ...

Unterwegs durchfuhren wir unzählige verschiedene Gegenden und Landschaften. Hier z.B. sahen wir, wie McDonald's & Co. Hamburger "anbauen". Eine unüberschaubare Menge Rinder sorgten für einen etwas strengen Geruch. Die Tiere rülpsten und stanken so friedlich vor sich hin und wir stellten die Klimaanlage auf Umluft ...
Etwas später verwandelte sich die Landschaft ein eine Wüste und ausser ein paar Büschen am Strassenrand deutete nichts mehr auf Leben hin. Dafür sahen die Bergkuppen aus wie überdimensionale Sandhügel und verzierten den Horizont.

Ach ja, jetzt haben wir's. Die Amis schreien seit kurzem, sie hätten etwas zu wenig Strom, um den ganzen Bedarf zu decken.

Was Ihr nicht sehen könnt; etwa die Hälfte aller Windräder (und Windräder waren Hunderte aufgestellt) standen bockstill und produzierten kein Milliwatt Strom.

Vielleicht sollten die Jungs mal die "Rückwärtsventilatoren" etwas auf Vordermann bringen, resp. die angezogene Handbremse lösen. Vielleicht kriegen sie dann das Energieproblem in den Griff ...

Wieder ein paar Meilen später mussten wir die Lüftung schon wieder auf Umluft stellen. Die Sicht wurde immer schlechter und unsere kombinatorische Logik sagte uns, dass der aufkommende Rauch und Gestank auf ein Feuer hindeuten könnte :-)

Und siehe da, auf der anderen Strassenseite waren ein paar Firefighter mit einem Flächenbrand beschäftigt und wärend unserer Weiterfahrt sahen wir noch etliche Kameraden zu Hilfe eilen.

Juhe, bald darauf präsentierte sich die Skyline von San Francisco und wir machten uns wieder mal auf die Hotelsuche. Wir waren etwas ausser Übung, da wir ja die letzten Nächte bei Werner in L.A. verbrachten und uns keine Loge suchen mussten. Ausserdem hatten wir auch alle Hotelführer von Days Inn, Best Western und Super 8 weggeschmissen und so fuhren wir zwei blinde Hühner durch die Innenstadt.

Die billigeren Abstiegen kosteten gegen 120 $ (plus Tax) und das war uns wieder mal etwas zu viel. Die Jugendherbergen waren leider komplett ausgebucht und so klapperten wir die restlichen Hotels per Telefon ab.

Wir fanden sogar eines für unter 100 $ und in diesem bezogen wir dann auch das Zimmer(chen).

San Francisco soll ja schon teuerer sein als New York, aber wir müssen dennoch auf Budget schauen ...

Endlich bekamen wir auch die berühmten Cable - Cars zu Gesicht. Die Dinger sind ganz lustig, sie fahren unregelmässiger als ein Hund bellt und die Haltestellen sind meistens gut versteckt.

So brauchte es etwas Übung, bis wir geübte Cablecar - Passenger wurden, das Ding (resp. den Fahrer) immer und überall zum Stillstand überreden konnten und wir die frische Luft als Trittbrettfahrer geniessen konnten. Aber wenn man den Drive mal im Blut hat, dann ist's wirklich ne ganz coole Art der Fortbewegung ...

Die Sonne ging, eigentlich wie jeden Tag bisher, unter und liess die letzten Stadtteile noch etwas erhellt.

S.F. gefällt mir schon am ersten Tag sehr gut. Der hügelige Grund, die Nähe zum Meer, die doch imposanten Hochhäuser, die öffentlichen Transportmittel und das im Moment verhältnismässig warme Klima haben's mir grad etwas angetan und so wurde S.F. kurzerhand zu meiner Lieblingsstadt erklärt.

Am Abend spazierten wir den vielen Pier's entlang und konnten noch einen Blick auf die Golden Gate Bridge werfen. Ja, die müssen jetzt dann auch noch überqueren. Kann ja nicht sein, dass man S.F. mit dem Car besucht und die Brücke nicht passiert, oder ?

Der Ausgang war etwas enttäuschen. Wir hatten Mühe, ein paar gute Pub's oder so zu finden und das T-Shirt & Pulli konnten der kalten Brise nicht standhalten und wir froren uns einen ab. Am nächsten Abend werden wir bestimmt etwas mehr anziehen, die Nächte sind echt kühl.

Irgendwann kehrten wir in unser Hotelzimmer, welches sich auf einen 3,5 x 3,5 m grossen Raum mit zwei Bettern und einem Schrank beschränkt, zurück und wir schliefen bald ein.

Am nächsten Morgen bestiegen wir zuerst die CableCar's und lösten ein Tageskarte. Nicht nur für die Cars, sondern für alle Verkehrsmittel in San Francisco. Das Auto war im Parkhaus und soll auch dort bleiben! So warteten wir freudig auf den nächsten Car und nahmen im "Freiluftteil" platz.

 

Der Hügel von S.F. sind schon imposant. Die Strasse wechselt immer zwischen einer langen starken Steigung und einem kurzen, flachen Teilstück (= Querstrasse) ab. Und über diese Hügel fahren traditinoellerweise noch drei Cablecar - Linien.

Die meisten Local's hingegen benutzen Busse, Tram's U-Bahn, Taxi oder was auch immer. Aber wir hatten ja genug Zeit, um auf die spährlich fahrenden CableCar's zu warten und wenn mal einer voll besetzt war, ging für uns die Welt nicht unter..

Am Nachmittag wurde es dann etwas gefährlicher. Im Vorraus buchten wir die Ticket's (Dank an Oli's Reiseführer) für Alcatraz und um 14 Uhr konnten wir unsere Ferry betreten.

Wir waren ja mal gespannt, wie der berühmteste und sicherste Knast der Welt (früher auf jeden Fall) so zu bieten hat.

Die Fähre verliess pünktlich den Hafen von S.F. und bot uns neben der kurzen Überfahrt auch noch nen wunderschönen Blick auf die Skyline von Frisco. Das wir am nächsten Tag noch viel schönere Aussicht bekommen, wussten wir natürlich noch nicht ...
Hübsch war noch der Frachter "Immergrün". Ich stellte mir vor, das wäre ein Oiltanker, welcher soeben auf Grund läuft und dann müsste man nur noch ein grosses "N" vor den Name pinseln und der Kahn könnte in Ruhe absaufen :-(

Auf der Insel wurden wir (und ein paar Hundert andere) freundlich empfangen und per Mikrofon wurde kurz die ungewöhnliche History der Insel geschildert. Anschliessend wurden wir "entlassen", durften frei auf der Insel rumwildern und die Gebäude stürmen.

Die meisten Bauten auf der Insel waren abgebrannt, eingestürzt oder einfach sonst zerstört. Nicht so aber der Zellentrakt, welcher sich in voller "Pracht" auf der Spitze des Hügels präsentiert und auch als eigentliche Attraktion gedacht ist.

Nicht sehr einladend sahen die verschiedenen Zellentrakte aus. Wir bekamen Walkman's und konnten eine 30 minütige, deutschsprachige Tour machen. Diese führte quer durch die Anlage und zeigte alle Spezialitäten, Ausbruchsversuche und Revolten auf.

An alle Schwerkriminellen: Alcatraz ist seit knapp 40 Jahren nicht mehr in Betrieb und so muss niemand Angst haben, jemals hier einquartiert zu werden :-)

Auf der Rückfahrt genossen wir, neben der frischen Brise, den Blick in die Landschaft und konnten das Wahrzeichen von S.F. mal richtig aus der Ferne besuchen. Morgen Mittwoch wollen wir uns dann endlich der Brücke annehmen und diese besichtigen.
Also, good bye, Alcatraz, und auch wenn man das Licht des Leuchtturmes jetzt nicht sehen kann, der Schweinwerfer dreht sich ununterbrochen und am Abend lässt er seinen Lichtkegel frech übers kalte Meer gleiten.

Zurück am Pier 39 besuchten wir die einheimischen Seehunde. Sie waren, gegenüber den Zuschauern, stark in Überzahl, doch bis auf ein paar Machtkämpfe untereinander verhielten sich die Tiere ruhig.

Das Geschrei, ein Gemisch aus dem kreischen einer Kreissäge und dem Geschnatter von eintausend Enten, hallte noch lange in meinen Ohren.

Süss waren die zwei Seehunde - Baby's. Sie hatten auf der kleinsten Insel ein Plätzchen gefunden, durften aber nur bis zur Rückkehr von BigMama dort bleiben. BigMama gab jedem anderen Geschöpf recht klar zu erkennen, dass diese Insel Ihr gut ist und die andern mussten's wohl oder übel akzeptieren ...

Wir fuhren noch etwas CableCar. Ich hatte am Morgen ne Lederjacke entdeckt, welche ich mir kaufen wollte. Die Jacke wird die nächsten zwei Woche zum Töfffahren gebraucht und als Andenken an S.F. in die Schweiz geschmuggelt

Mögliche Szene am Zoll:

Zöllner: Haben Sie etwas zu verzollen ?

Stöge in neuer Kleidung, von Socken über Unterwäsche, Schuhe und T-Shirt und Jacke: Ne, rein absolut überhaupt gar nichts ...

... und so kann ich entweder passieren oder lande halt auf Alcatraz. Ich weiss jetzt ja, wie es dort aussieht und wie man rauskommt :-)

Ah, endlich kommt die Brücke. Wahrscheinlich haben schon alle darauf gewartet, dass wir die Golden Gate Brücke überqueren und ein paar Fötis schiessen. Ach ja, apropos "ein paar", ich habe heute etwas mehr als 250 Foto's gemacht und bin jetzt ziemlich genau beim Bild 3000 von unserer Tour angelangt.. Ist schon ein nettes Spielzeug, so eine digitale Kamera. Hoffentlich taugen die Bilder auch was, wenn sie später mal ausgedruckt (und vielleicht sogar eingeklebt) werden ...
Zurück zur Brücke, wir stehen im Moment auf der nördlichen Seite der Brücke auf nem Hügel und können wunderbar auf S.F. samt Wahrzeichen heruntersehen. Auf der anderen Seite unseres Hügels schlängelt sich einladend eine Strasse hinunter, aber wir wollen uns die Abfahrt auf nächste Woche aufsparen, wenn wir mit den Harley's wieder hier in S.F. auftauchen ... So ist's auf jeden Fall geplant ...

Hier noch ein letzer Blick von der nördlichen Seite her. Über die Brücke führen 2 x 3 Spuren + Fussgänger- / Veloweg. Diese Brücke ist somit noch etwas breiter als die breitesten Autobahnen im kleinen Schweizerländle.

Im Reiseführer stand, dass das Unterhaltsteam wöchentlich gegen 2 Tonnen Rostschutzmittelfarbe verpinselt, damit die Brücke auch die nächsten Jährchen unverrostet überstehen kann. Man muss sich das mal vorstellen ...

Ach ja, da war noch was.

Hier noch ein Geheimtip !

Sollte die Brücke mal geschlossen sein (hat halt auch mal Feierabend), so lässt sie sich mit dem Knopf unten links leicht wieder öffen und man kann problemlos passieren ...

Cool, nicht ? Also, pssst ...

Wir fuhren langsam Richtung Süden. Diesmal aber nicht den Highway 5, sondern der Küste entlang. Das benötigt mehr Zeit, ist dafür viel, viel schöner als wie ein Rowdy durch die Steppen zu rösten.

So konnten wir auch noch die extrem schöne Gegend südlich von San Francisco genissen.

Etwas oberhalb von Santa Cruz begannen die grossen Strände mit den vielen Wassersportlern. Der letzte Schrei ist Surfen mit einem Fallschirm. Kann uns jemand sagen, wie das heisst ??? Sieht auf jeden Fall cool aus. Die Jungs machen meterhohe Sprünge, wenn Sie schön im Wind hangen und ne nette Welle kommt ...

Wir fuhren mehrere Stunden der Küste entlang. Berg auf, Berg ab, ins Tal hinein, wieder ans Meer hinaus. Kurve um Kurve schlängelt sich die Strasse dem Meer entlang und jedes Töff - Herz schlägt mindestens ein Drittel höher, wenn es diese Kurven spürt (sieht).

Nächste Woche werden wir diese Strasse mit den Bikes befahren, allerdings in nördlicher Richtung. Wird sicher "bombig" !

 

Da die Sonne bekanntlich im Westen untergeht, bahnte sich langsam ein schönes Naturschauspiel an.

Je schöner sich die tiefstehende Sonne auf dem Wasser spiegelt, desto schlimmer ist es zum Autofahren, weil man immer geblendet wird.

Irgendwann nach 20 Uhr fanden wir endlich wieder ein paar Häuser nebeneinander (= Dorf ?) und ein Motel lud uns zum Übernachten ein, natürlich gegen Bezahlung.

Kurz darauf waren wir am Strand. Wir wollten ja den vielversprechenden Sonnenuntergang am Meer nicht verpassen.

 

Und prompt, was wir hier zu sehen bekamen, lässt sich sogar mit Bildern nur schwer ausdrücken. Das Spiel der Wellen, in Kombination mit den Steinen am Ufer und der untergehenden Sonne hat sich schwer in meiner Netzhaut eingebrannt.
Unermüdlich sprangen die Wellen an den im Weg stehenden Felsen hoch und versuchten sie wegzuspülen. Doch die Rock's standen bockstill und werden noch einigen weiteren Wellen paroli bieten.

So verschwand die Sonne ganz langsam aber stetig am fernen Horizont und ging etwas gleichzeitig in der Schweiz wieder auf.

Wir assen im angebauten Restaurant noch nen kleinen Happen, und spielten dann den Rest des Abend's mit der hauseigenen Katze. Bis um vier Uhr morgens schnurrte sie vor sich hin und wärmte Oli und mir abwechslungsweise die Beine.

Ich hatte am Abend noch etwas ghetto mit Visa & ZKB. Wenn jemand Zeit und Lust hat, darf er gerne an meinem Schicksal teilnehmen. Einfach weiterlesen ...

Da war noch ne kleine Story ... Als ich in S.F. meine neue Jacke bezahlen wollte, war meine Kreditkarte gesperrt. Cool, was heisst den das schon wieder ??? Ich dachte mir nicht viel dabei und versuchte es am nächsten Tag nochmals. Aber wieder nichts. No more money !
Ok, dann warten wir mal, bis es in der CH Morgen wird (und bei uns Nacht) und rufen die Visa - Hoschi's mal an. Mit ein paar Döllär auf der Prepaid - Karte kurz nen Call in die CH und ich musste erfahren, dass meine letzte Rechnung nicht bezahlt ist ... Shit, ich wollte doch via LSV abrechnen und nicht per Rechnung. Logisch zahlt niemand meine Rechnungen, schon gar nicht, wenn sie 5'000 sFr. hoch sind ... Das nette Fräulein riet mir, dass ich der Bank anrufen und das Geld auf die Kreditkarte überweisen lassen soll. Mit einem Fax bestätigen und schon sei alles in Ordnung.
Wer's glaubt wird seelig. Ich wollte also nochmals in die CH anrufen, aber die Prepaid - Karte war, bis auf 50 Cent, leer. Zum Glück hatte der Hotel - Mensch noch offen und ich kaufte für 5$ (leider nicht 10$) ne neue Karte. Call in die CH -> der Beantworter der Bank sagt nett, dass sie erst ab 8 Uhr offen hätten ... Gut, nächster Anruf nach 8 Uhr (CH - Zeit) doch wegen dem doofen Beantworter von vorhin war die neue 5$ - Karte auch schon wieder leer !!! Aaaahhhh, und auch der Hotelmensch war natürlich schon am schlafen ... Ok, wie telefoniere ich jetzt in die CH ??? Richtig, mit der überzogenen Kreditkarte und nem Operator ... Nur nicht's sagen, wird schon gehen :-) Denkste, das nette Fräulein von MCI - Worldcom hörte das Wort VISA und verweigerte sofort jeglichen Service. Sie hätten keine Verträge mit VISA und so gehe diese Karte nicht ... Verträge ??? Interessieren mich die Verträge des Telefonanbieters ??? Ich wollte telefonieren und das auch (teuer) bezahlen ... Ok, es gab ja noch die Collect - Variante. Ich kann reden und der andere muss bezahlen. War mir auch recht, hauptsache es geht ... Ich wollte Hugo (meinem Mitbewohner in der CH) aufs Natel anrufen und Ihm sagen, er solle doch die VISA - Rechnung bezahlen. Das nette und geduldige Fräulein war aber nicht begeistert, das ich auf ein Cellphone einen Collect machen wollte und verweigerte wieder den Dienst. Super, soll ich Ihr jetzt nen 20$ - Nötli durch den Hörer schicken und damit bezahlen ??? Ok, schröpfen wir etwas die Adidas (Werbung zum "Wiedergutmachen": Besucht www.adidas.ch :-) ) und machen den Collect - Call auf die Geschäftsnummer von Hugo. Aber keine Antwort. Andere Nummer in der Adidas -> keine Antwort ... Super, was jetzt ??? Probieren wir doch den Collect-Call direkt bei der Bank. Ich war zwar sicher, dass die keine Collect's annehmen, aber was soll's, hab herzlich wenig zu verlieren ... Und siehe da, die Banken sind doch nicht so geizig wie der vorauseilende Ruf, dafür anscheinend das Personal etwas beschränkter als sonstwo. Also, mein Collectcall wurde prompt angenommen und der Herr am Empfang nahm sich meinem Problem an. Er leitete meinen Anruf zu der zuständigen Abteilung durch, doch leider war ich dennoch am falschen Ort gelandet. Das Fräulein am anderen Ende hatte überhaupt keine Ahnung, was ich für ein Problem habe und wiso ich Ihr angerufen habe. Sie sei für mein Problem nicht zuständig und arbeite sowiso in einer ganz anderen Abteilung. Geduldig erklärte ich Ihr, dass ich Ihr nicht direkt angerufen hätte, sondern verbunden worden sei und Sie mich doch am einfachsten wieder zurückverbinden soll. Aber anscheinend war Sie auch dazu überfordert und nicht in der Lage, mich weiterzuleiten. Ich war jetzt also, nach allen Anstrengungen, in einer telefonischen Sackgasse gelandet und hatte die Schnauze ziemlich gestrichen voll.
Oli motivierte mich nochmals (er dachte sicher an die bevorstehende Harleymiete, die ich bezahlen muss) und drückte mir seine MasterCard in die Pfoten. Ich solle damit nochmals die Bank anrufen ... Ok, Operator -> Call in die CH wünschen, MasterCard - Nr. angeben ... und schon wieder falsch. Die MCI akzeptiere nur Mastercard's der USA und nicht Europa ... ! Shit, schon wieder was mit den Verträgen ??? Aaaaah, das halte ich im Kopf nicht aus. Die nette Frau riet mir, irgendwo (nach Mitternacht und an einem einsameren Örtchen als der Nordpol ?) eine PrePaid - Karte zu kaufen und so zu telefonieren ... Ok, war nicht möglich, kein Prepaid, kein Kredit -> Also wieder CollectCall ... He, he, he ... Wem soll ich diesmal die Kosten aufbrummen ? Ich versucht nochmals in die Nähe von Hugo, sprich Adidas, zu gelangen und rief dort seinen Chef an ... Aber wie Chef's so sind, niemand am Arbeitsplatz (sorry Ruedi und Andreas). Als mich die Tussi nach ner "alternativ number" fragte, gab ich einfach die Nummer von Denise, einer guten Kollegen in der Adidas, an. Und siehe da, ich kam durch ! Ich erblickte das Licht der Welt zum zweiten Mal und war überglücklich, mit jemandem sprechen zu können. Sie wusste glaub gar nicht, wo ich grad war und so gab ich ihr den Link für's Tagebuch. Ob sie wohl soviel Zeit hat, um alles lesen zu können ??? Auf jeden Fall schilderte ich Ihr noch mein Problem und sie versuchte darauf, Hugo zu erreichen, damit die Visa - Rechnung bezahlt und meine Karte wieder freigeschaltet wird. Denise und Hugo, 1001 Dank für Eure Hilfe und ich werd mich gern bei einem Bierchen bedanken ...

Nachtrag vom 8.6.2001
Meine Kreditkarte funktioniert wieder. Ich habe noch herausgefunden, dass die Visa - Rechnung doch via LSV abgerechnet wird und so gar keine Rechnung zu Hause lag. So musste ich die Bank überreden, ein paar Tausend Franken auf das Visa - Konto zu überweisen, dem Visa - Center einen Fax zu schicken und mir zu glauben, dass ich auch derjenige bin, als den ich mich ausgab am Telefon.

Was aber genau schief gelaufen war und wiso der letzte LSV der VISA nicht funktioniert hatte, weiss ich noch immer nicht. Ich hoffe einfach, dass jetzt bis Ende Juli alles rund läuft und ich mir ein weiteres Cabaret ersparen kann ...