4.7. - 12.7.2001 Aufenthalt: Sydney / Australien
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So langsam werden wir richtig zu Reiseprofis. Es ist zwar immer noch jedesmal eine Herausforderung, im voraus ein gutes Hostel zu buchen und sich dann irgendwie den Weg (ohne Taxi !) durch die Grossstadt zu dem gewünschten Ziel zu pfaden. Aber es klappt eigentlich immer recht gut und ist doch jedesmal wieder auf's Neue spannend ...

Bevor wir Auckland verlassen konnten, mussten wir natürlich ein letztes Mal gut frühstücken und so besuchten wir eines der vielen Restis.

Doch der arme Oliver musste über 15 min warten, bis er endlich seinenKaffee bekam. Mit dem zweiten Gipfel(i) in der Hand und sichtbar glücklich konnte er dann endlich den morgenlichen Durst löschen ...

Wunderschön präsentierte sich Neuseeland zum Abschied. Die Sonne spiegelte sich sehr schön im Wasser und so bot sich uns während des Fluges eine wunderschöne Aussicht von oben.

So, da wären wir also. Gut gestrandet, sofort das Gepäck ins Hostel gebracht und schon waren wir auf Entdeckungsreise.

Oli war vor einigen Jahren mal hier in Sydney und konnte sich immer wieder an gewisse Teile erinnern. Für mich als Newbie war natürlich alles neu und so erst recht interessant und spannend.

Das Opernhaus, welches hier vor 30 Jahren einiges Anlass zu Diskussionen gab, ist heute das Wahrzeichen und somit auch die grosse Touristenattraktion. Ich konnte natürlich meine Finger auch nicht vom Drücker fernhalten und habe das Gebäude unzählige Mal abgelichtet (kostet ja nichts, mit der Digicam :-) ).
Nicht undeutlich sieht man die Spuren der olympischen Spiele, welche genau vor einem Jahr stattgefunden haben. So ist auch die Monorail - Bahn für Touris und Stadtbesucher gedacht, muss separat bezahlt werden (unsere alle-öffentlichen-Verkehrsmittel-soviel-so-viel-und-wann-auch-immer-ihr-wollt-benutzer-Karte wurde leider nicht akzeptiert).

Eine weitere lokale Attraktion ist das Besteigen der Brücke. Auch wenn es auf dem Foto nach einem Massenselbstmord aussieht, die Jungs &Girls sind angeseilt und möchten nur etwas Nervenkitzel erleben !

Vermarktet wird die geführte Tour auf echt amerikanische Art und Weise. Mit Fotos von berühmten Besteigern, über T-Shirts, Kalender, Plüschbrücken (?!?), Kugelschreiber und Tassen bis zu dem eigenen Foto mit dem Opernhaus im Hintergrund wird hier alles verkauft. Und natürlich alles zu gut gesalzenen Preisen, versteht sich ja von selbst ... Brückentour: 100 sFr., Foto: 20-50 sFr., ...

Wir bevorzugten die eigene Entdeckungsreisen und machten auch die Bilder mit der eigenen Kamera. Mit den vielen verschiedenen Fähren fuhren wir zu allen möglichen Hafen und besichtigten dort die Gegend zu Fuss.

So stiessen wir mehrfach und an verschiedenen Orten auf die Klippen der östlichen Küste und genossen die recht grossen Wellen.

Da hier im Moment die Tage recht kurz sind (es ist Winter ...), wird es nach 5 Uhr dunkel und so konnten wir am späten Nachmittag bereits die Abendstimmung geniessen.

"Hey, was gibts denn da zu gaffen", wird sich die Giraffe fragen.

Ach ja, wir sind grad im Zoo. Natürlich mussten wir auch dem Tangora - Zoo einen Besuch abstatten und die verschiedenen Tiere besichtigen.

Ganz süss fand ich den Seelöwen, welcher plötzlich mit viel Anlauf aus dem Wasser geschossen kam dem Japaner nen gewaltigen Schreck eingejagte. Ich möchte den Japaner mal sehen, wenn er in der Wildnis einer Klapperschlange begegnet :-) Ist doch nur ein Seelöwchen, oder ?

 

Meine Favoriten jedoch waren viel kleiner. Die Zwergpinguine waren zwar nur ca. 40 cm gross, dafür umso herziger.

Wir kamen gerade zur richtigen Zeit und die Pingis wurden gefüttern. So stolzierten die Pingus, so gut es,ging der Wärterin nach und wurden dann einen nach dem andern auf dem Festland gefüttert.

Besonders süss war ein blinde Pinguin, welcher sein Futter als einziger im Wasser bekam. Dort konnte er anhand der Vibrationen die Position der Fische ausfindig machen und sie dann verzehren. Doch blinde Pingu hatte sichtlich Mühe und so erinnerte mich seine Futtersuche eher an "die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen" ...

Vom "blinden Pingu auf Futtersuche" haben wir eine kurze Video - Sequenz (500 kb, mpg - Format). Vielleicht kannst Du das ja abspielen ...

Hungrig waren auch die Könige der Tiere, wie man so schön sagt. Ganz nahe wagten wir uns an die Tiere ran, welche ausschliesslich mit der Nahrung beschäftigt waren und für uns kein bisschen Interesse zeigten.
Aber natürlich war da noch eine Scheibe dazwischen und so konnten wir der Raubtierfütterung ganz ungefährlich zusehen. Imposant war die Nähe zu den Raubtieren dennoch ...
Am Abend mussten wir den Australiern kurz zeigen, wie man den Jöggeli-Kasten richtig bedient und so gewannen die Schweiz mit einem klaren 3:1 ...

Für unsere architektonisch-angehauchten Freunde in Berlin (Pi und Gräfi: viel Glück bei der Abschlussprüfung !) hier ein Foto von einem Designer - Brunnen.

Ach ja, Opernhaus hätte auch schon eine Renovation nötig. Vielleicht sollte man es ganz abreissen und für Euch eine neue Ausschreibung lancieren :-)

Das herrliche Wetter, hier unschwer zu erkennen, begleitete uns (bis jetzt) auf all unseren Touren. So ein angenehm warmer Winter ist schon ne tolle Sache ... Wenn's noch ein paar Grad wärmer wäre, könnte man sogar baden !
Sehr gut gefallen hat mir auch der Bondi - Beach. Die grossen Wellen boten ein super Schauspiel und lockten unzählige Besucher an.
Im Wasser warteten viele Surfer auf "ihre Welle" und versuchten dann Ihr Glück auf dem Brett. Doch die meisten Surfer verschwanden nach kurzer Zeit irgendwo in der brechenden Welle und tauchten etwas später, auf dem Brett liegend, wieder auf.
Etwas nördlich vom Bondi-Beach wurden wir beim überqueren eines Golfplatzes hinterlistig mit Bällen attackiert und flüchteten schnell zu den rettenden Klippen. Wir sind ja nicht Lebensmüde und möchten unsere Tour ja noch fortführen ...

Die Nächte schlugen wir uns in den unzähligen Bars und Pubs um die Ohren.

Einmal trafen wir einen etwas komisch angezogenen Jungen, welcher in ein paar Tagen heiraten wird und deswegen etwas tuntig angezogen den Polterabend durchstehen musste ...

Am Sonntag war dann "Segeltag". Alles, was irgendwie ein Segelboot auftreiben konnte, stürzte sich ins Wasser und genosse das zügige Lüftchen, welches an dem Nachmittag vorbeizog.

Im Norden von Sydney bedindet sich Manly. Die vielen Wellen und der freie Sonntag zogen unzählige Surfer, Spaziergänger, Familien und Touristen an.

Lustig fand ich noch das Schild, dass der Strand geschlossen sei, aber das interessierte hier nun wirklich niemanden ...

Hier sehen wir einen der unzähligen Surfer, welcher soeben eine Welle erwischt hat.
Dem australische Museum statteten wir natürlich auch einen Besuch ab und liessen uns etwas vom ehemaligen "Spirit" verzaubern. Neben der australischen Geschichte und Vergangenheit waren auch etliche ausgestopfte und skelettierte Tiere ausgestellt. So macht diese Schlange auch ohne Haut nen gefährlichen Eindruck, nicht ?

Neben den schönen und erholsamen Tagen sorgte die VISA wieder mal für Aufruhr. Zum dritten Mal innert 30 Tagen war meine Karte gesperrt, überzogen oder einfach unbrauchbar ! Ach, wie ich das wieder liebte. Ich war grad auf Shoppingtour und stand wegen der gesperrten Karte und ohne Bargeld etwas doof an der Kasse. Ok, ich verstaute die Kleider wieder im nächsten Regal und besuchte den nächsten Bankomat. Doch auch dieser verweigerte jeglichen Dienst. Ich testete meine Karte noch an zwei weiteren Stellen und musste mich dann langsam damit abfinden, dass meine VISA-Karte wiedereinmal gesperrt ist.

Oh, wie ich das hasse ... Zuerst mittels Online - Banking den Kontostand auf der Bank checken, dann eine Prepaid - Karte kaufen, warten, bis es in der Schweiz morgen wird und dann endlich gegen teure Bezahlung das VISA - Center anrufen. Das Fräulein am anderen Ende checkte meine Karte und meinte, dass alles in Ordnung sei. "Hää ?", fragte ich nach und erklärte Ihr freundlich und anständig, dass die Kartein in drei verschiedenen Läden und an einem Bankomat nicht funktionierte... Darauf meinte Sie, dass Sie mir eine neue VISA - Karte schicken und danach alles funktionieren würde ... Ich erwähnte darauf nicht mehr, dass ich in den nächsten Tagen die halbe Welt "umfliegen" werde und sich so meine Zustelladresse dauernd ändert. Ich sagte danke schön für die Bemühungen und hängte den Hörer in die Gabel.

Am nächsten Tag, voller Zuversicht und Elan, steuerte ich die nächste ATM - Maschine (= Bankomat) an und versuchte, etwas Bargeld zu beziehen ... Aber nein, wie könnte es auch anders sein, meine Karte funktionierte nicht. Ich hatte via SMS von der CH noch ne andere Nummer, die 24h-Stunden-Notfall-Karte-funktioniert-nicht-mehr-was-auch-immer-Nummer organisieren können (besten Dank den beiden Helfern) und entschied mich so, die letzten Rappen auf meiner Prepaid - Karte zu verlochen. Und prompt hat sich die Investition gelohnt. Ich erfuhr von der Notfallnummer (nein, nicht von der Nummer selbst, sondern von dem Operator dahinter ...), dass meine Karte vorsichtshalber vom System gesperrt wurde und deshalb nicht mehr funktioniere. Der Computer hätte festgestellt, dass von meiner Karte am gleichen Tag australische Dollar (am Bankomat bezogen) und britische Pfund (für die Online - Reservierung der nächsten beiden Hostels) bezogen worden sei und das könne ja wohl nicht sein ... AAAAAAH, nur weil der doofe Computer der VISA also nicht weiss, dass man von Australien aus via Internet auch in einer anderen Währung etwas bezahlen kann, wurde meine Karte gesperrt und ich wieder mal auf die Palme gejagt ... So ganz ohne Bargeld am anderen Ende der Welt und das zum dritten Mal innert 33 Tagen ist schon etwas mühsam ... Auf jeden Fall werde ich als erste Aktion in der Schweiz meinen Vertrag bei der VISA künden und eine andere Kreditkarte organisieren ...

Bis am Abend hatte sich mein Puls wieder beim der Nenndrehzahl eingependelt, doch schon bald wurde er wieder in die Höhe gepresst.

Diesmal aber in einem ganz anderen Zusammenhang. Wir waren in einem nahen Pub eingekehrt und sassen gemütlich und plaudern an einem Tischchen. Langsam aber sicher füllte sich der Raum und es strömten immer mehr Leute in das recht kleine Pub. Anscheinend hatten wir den Mega-Spezial-Unterhaltungs-Abend erwischt und so war unter Anderem ein Krabbenrennen auf den Programm.

Unter der Schüssel befanden sich 25 Krabben, wobei jede Krabbe eine Nummer auf den Rücken gepinselt bekam. Wir konnten uns dann im voraus für eine Krabbe (resp. deren Nummer) entscheiden und das war dann unsere Glücks-Krabbe.

Ein Zuschauer hob den Deckel heben und die Krabben begannen zu krabbeln. Am Rande des Tisches war ein schwarzer Kreis markiert und die ersten drei Krabben, welche den Ring erreichten, verhalfen den glücklichen Gewinnern zu einen Preis.

So wurden die bepinselten Tierchen von einigen Dutzend Zuschauern angefeurt und angeschrien. Die einen Krabben schien das aber nicht sichtbar zu intressieren und sie blieben exact in am gleichen Ort stehen. Andere aber krabbelten sich unaufhaltsam geradeaus Richtung Tischkante und so waren die drei glücklichen Sieger schnell bestimmt.

Oli und ich hatten leider auf die falschen Krabben gesetzt und gingen somit leer aus. Eine Runde früher hätte Oli's Krabbe nen Preis gewonnen; aber eben, eine Runde früher ...

Die letzten beiden Tage spielte uns das Wetter einen Streich und so regnete es jeden Tag für mehrere Stunden. Irgendwie fühlte ich mich da wie in der Schweiz, oder war es in den letzten Wochen anders ?

Auf jeden Fall beleuchtete die Sonne das Opernhaus sehr schön und so bot uns das kuriose Gebilde vor dem schwarzen Hintergrund wieder mal ein spezielles Bild.

Mit diesen Bildern in Erinnerung verlassen wir Sydney morgen Nachmittag und fliegen nach Singapore. Ich bin ja mal gespannt, was und dort erwartet. Wir beide habe ehrlich gesagt keine Ahnung, weder was die Stadt und deren Einwohner so zu bieten haben und wo sich unser Motel befinden könnte. Aber mit unserem geschärftem Ferienspürsinn und etwas Glück werden wir auch morgen Abend ein Dach über dem Kopf haben ...